R u n d g a n g

 

Erblickt man die auf einer Anhöhe gelegene Kirche, so wird sie einem äußerlich eher unscheinbar anmuten. Betritt man die Kirche jedoch und lässt sein Auge schweifen, wird man erfühlen können, dass dieses Gotteshaus schon manchen zum Erstaunen gebracht hat und man wird verstehen können, dass die Wildenholzer ihre Kirche lieben.

Nachweislich besteht die Pfarrei Wildenholz bereits seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Sie wird in einer Urkunde vom 6. Februar 1335 erwähnt, durch welche der edle Knecht Fritz von Willenholz den Kirchsatz der Pfarre zu Willenholz von dem Ritter Kraft von Hohenlohe als Lehen erhielt.

Sie wurde im romanischen Baustil errichtet, im Mittelalter dann der Zeit entsprechend im gotischen Stil renoviert und erweitert.


Die Bebilderung der Wände ist heute, nach umfassenden Renovierungsarbeiten 1975, soweit es ging wieder hergestellt. Am besten erhalten werden konnte ein überlebensgroßes Fresco an der Nordwand, das den Heiligen Christopherus mit Stab und Bart abbildet - der Legende nach der Schutzpatron von Wanderern und Pilgern.

Die Kirche wurde durch die Jahrhunderte neben ihrer Funktion als Gottesdienstraum zur Raststätte für Pilger auf dem Weg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela.

1545 wurde das Gotteshaus mitsamt der Gemeinde unter der Herrschaft der Grafen von Hohenlohe evangelisch.
Der älteste Abendmahlskelch, den die Kirche bis heute beherbergt stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Die Gegenstände, die die Kirche zieren sind Stiftungen der Gläubigen und machen diese Kirche nicht allein zum Gotteshaus, sondern zum Wohnhaus und Lebensraum der Menschen am Ort.

Dass die Kirche heute noch steht, bezeichnet die Chronik des Jahres 1945 als wundersame Bewahrung. Nachdem am Abend des 16. März 1945 Wildenholz ziel eines Bombenangriffs wurde und viele Anwesen zerstört wurden, bemerkte man zwei Tage später, am Sonntag morgen zu beginn des Gottesdienstes Brandgeruch in der Kirche. Ein langsam schwelender Brand konnte ausgemacht und gerade noch rechtzeitig gelöscht werden.

Wie bereits erwähnt wurde die Kirche 1975 letztmals im großen Stil renoviert und umgestaltet. Ein neuer Altar wurde aufgestellt, die Empore an der Nordseite und die zweite Empore darüber wurden entfernt. Unter dem Altar entdeckte man dabei das Grab einer unbekannten Frau mit ihrem ungeborenen Kind. Spuren weisen darauf hin, dass an diesem Ort schon in vorchristlicher Zeit Kelten dort ihre Religionsstätte besaßen.

Ein besonderer, über die Jahrhunderte alter Brauch ist in Wildenholz noch lebendig - das sogenannte "Karfreitagsopfer". Ein Opferstock aus dem Jahr 1833 mit der Aufschrift "Opfere Gott Dank und bezahle dein Gelübde" dient dankbaren Gläubigen als Zielpunkt einer nächtlichen Wallfahrt, um vor Gott ihren Dank auszudrücken. Sie sollen Nachts kommen, da nur unerkannt das Gelübde eines Spenders vor Gott bestehen kann - so besagt es die Überlieferung.

Seit dem 20. Februar 2000 besitzt die Kirche endlich auch das, was ihr bislang fehlte und was viele vermissten - den Namenspatron höchst persönlich. Der Rothenburger Holzbildhauermeister Peter Nedwal schuf im Auftrag der Kirchengemeinde und mit den reichlichen Spenden der Gemeindemitglieder den auf dem Pilgerweg befindlichen Jakobus aus einem 120 Kilogramm schweren Eiche-Block aus einem Stück.

  Beim Verlassen der Kirche fällt der Blick des Besuchers auf ein Wandbild links vom mittleren Portal: Es zeigt Jesus Christus, der am Ostermorgen aus dem Grab auferstanden ist.
Mit diesem Bild wünscht die Kirchengemeinde Wildenholz allen Besucherinnen und Besuchern diese Hoffnung für ihr Leben: "Jesus lebt, mit ihm auch ich!"

Wer in Wildenholz getauft ist,

dessen Kopf wurde über diesen Taufstein gehalten.

gemütliche Sitzrunde für Jugendtreff,

Eltern-Kind-Gruppe oder, oder, ...

Gemütlich und zweckdienlich zugleich - der vielseitige

Versammlungsraum für die ganze Gemeinde

 
St.Jakobus Kirche


1235       erstmals erwähnt

1975       vollständig renoviert,

                Freilegung alter                 Wandmalereien
                Entdeckung einer alten Gruft
                historischer Opferstock

2000       Ausstattung mit                 Jakobusfigur


Zielpunkt für viele Pilger auf dem Jakobusweg

geöffnet: Mai - Oktober

ehemalige Pfarrscheune;

umgebaut zum Gemeindesaal

mit Jugend- und Tagungsräumen

Pfarrhaus;

1985 neu erbaut nach

historischem Vorbild mit Sonnenuhr