LoGo vom 27.06.2010
Ist Rache wirklich süß?


Wenn schon der Bibelschmatz verletzt vom Fußballspielen kommt und über das böse Foul seines bisherigen Freundes schimpft, dann ist der Bezug zur laufenden Fußball-WM mehr als nahe liegend. Und unmittelbar vor dem Spiel gegen England erinnert das Thema auch an das „Wembley-Tor“ 1966.
Die Theatergruppe hatte sich für dieses Thema die Bibelstelle ausgesucht, in der David mit seinen Begleitern auf der Flucht vor Saul eine Höhle als Versteck findet, in der er diesem so nahe kommt, dass er ihn mühelos hätte umbringen können. Er tut es jedoch nicht, obwohl ihn seine Begleiter dazu ermuntern.
Lediglich ein Stück Stoff aus seinem Gewand nimmt er an sich, um es als Beweis für seine Nähe zu Saul zu verwenden.
„Woher kommt der Rachedurst?“ – mit dieser Frage begann Pfarrer Jochen Pickel seine Predigt. Er nannte Kriege, körperliche und seelische Misshandlungen und Bespitzelung wie zu DDR-Zeiten durch die Stasi als mögliche Ursachen.
Die zweite Frage „Wie gehen wir damit um?“ beantwortete er zunächst mit dem biblischen Zitat „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ und stellte die Genugtuung heraus, die aus der Vergeltung komme. Aber er stellte sofort klar, dass Rach nicht süß, sondern bitter ist, da sie bitter bzw. verbittert macht.
„Was ist Vergebung?“ war seine nächste Frage. Vergebung ist die beste Therapie für eine seelische Verletzung, denn Vergebung macht frei.
„Wie kann ich Vergebung schaffen?“ – hierbei kann uns Jesus helfen, der selbst in seiner schwersten Stunde am Kreuz noch sagt: „Vater, vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“ Jesus ist die Kraft, die es uns schaffen lässt. Er sagt uns: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer mich hört, zu dem werde ich einkehren und mit ihm das Abendmahl halten.“
Im Anschluss an den Gottesdienst traf sich trotz der Übertragung des Fußballspiels doch die Mehrheit der Besucher zum Sommerfest am Gemeindehaus bei Kaffee und Kuchen und der traditionellen Pizza.